Gewaltprävention
Gewalt unter Kindern und Jugendlichen tritt in vielfältigen und zum
Teil subtilen Ausprägungen auf. Neben offener und leicht erkennbarer
Gewalt sind es auch die unterschwelligen Formen der gewaltsamen,
zunehmend im Internet stattfindenden Auseinandersetzungen, die Schule,
Sozialarbeit, Polizei und Justiz mehr und mehr Sorge bereiten. Fehlende
Anerkennung und mangelnde Mitleidsfähigkeit sind häufig Ursache von
Gewalt und Rassismus.
Die Johannes-Gigas-Schule stellt sich diesen Herausforderungen. Wir
haben ein Konzept zur Deeskalation von Gewalt und Rassismus strukturell
im Schulprogramm entwickelt und damit im Schulalltag für alle Jahrgänge
verankert – mit dem Ziel, möglichst viele Beteiligte (Lehrkräfte, SuS,
Eltern) zu sensibilisieren.
Zu diesem Zweck werden folgende schulinterne Projekte durchgeführt, an
denen unsere Deeskalationstrainerin, die SuS, die KlassenlehrerInnen
und z.T. Experten der Kreispolizeibehörde Detmold teilnehmen:
5.
Jahrgang:
„Hin zum gesunden Klassenklima“ 6.
Jahrgang:
Bullying – Mobbing 7.
Jahrgang:
Cyber-Mobbing – Gewalt via Handy 8.
Jahrgang:
Kinder- und Jugendkriminalität 9.
Jahrgang:
Ausbildung zu Schüler-Streit-Schlichtern / Konfliktmanagement 10.
Jahrgang:
Ausübung des Schlichterdienstes im Schulalltag
Suchtprävention
Suchtprävention an der Johannes-Gigas-Schule ist nicht auf eine
Jahrgangstufe beschränkt, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch
alle Klassen.
Der erste Schwerpunkt liegt darin, die Schüler/innen in ihrer
Persönlichkeit zu stärken und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten zu
bieten. Damit ist grundsätzlich jeder Unterricht in allen Klassen
gefordert. Die Fächer Biologie und Religion (einschließlich Betreuung
der Nichtreligionsschüler sowie Praktische Philosophie) engagieren sich
besonders und bieten Unterrichtsreihen fächerübergreifend an. Dazu
gehören in den verschiedenen Jahrgangsstufen bspw. "Rauchen",
"Alkohol", "Illegale Drogen" und auch "Stoffungebundene Süchte".
„Familienmitglied
Smartphone?!“
Vielen Dank für Unterstützung des
Fördervereins der
JGS Lügde, die durch die Finanzierung diese Projekte in den Klassen des
Jahrgangs 5 und 6 möglich gemacht haben.
Einen informativen und
kurzweiligen Abend erlebten am Mittwochabend die knapp 70 Eltern und
Lehrer im
Saal des Westfälischen Hofes in Lügde. Eingeladen hatte die
Johannes-Gigas-Schule in Zusammenarbeit mit den Grundschulen in Lügde,
Rischenau und Holzhausen. Die Medienpädagogik Sabine Schattenfroh
referierte in
ihrem 90-minütigen Vortrag über den sinnvollen Umgang mit dem
Smartphone.
Unterstützt wurde sie dabei an einigen Stellen von Arnd Begemann von
der
Kreispolizeibehörde Detmold, der als Experte für Cyberkriminalität die
rechtliche Seite beleuchtete.
Im Vorfeld hatten Frau
Schattenfroh und Herr Begemann die Grundschulen in Lügde und Rischenau
bzw. die
Johannes-Gigas-Schule besucht und mit den Schülern ein Projekt zum
Thema „Mein
Leben mit dem Smartphone“ durchgeführt. Klassenweise wurden Tipps und
Hinweise
zu Fragen rund um die Handnutzung erörtert: Was kann mit Fotos, Videos
und
lockeren Sprüchen im Netz passieren? Was sollte im Klassen-Chat
beachtet werden?
Wie reagiere ich bei Fremdkontakten?
Die
Themen des Elternvortrags bezogen sich auf die mit den Schülern
besprochenen
Aspekte. Frau Schattenfroh gab den Anwesenden ebenfalls wertvolle
Informationen
und Fakten rund um die Nutzung und die Gefahren des Internets und
erläuterte
anschaulich, wie sinnvoll es ist, Medienregeln in der Familie gemeinsam
zu
verabreden. Zudem klärte sie über die aktuellen Nutzungsbedingungen von
Whatsapp, TikTok, Snapchat und anderen sozialen Medien auf. Auch die
Werbestrategien der Spielehersteller wie Fortnite oder Roblox wurden
erläutert
und die Zuhörer für die Gefahren der Internet- und Spielsucht bzw. des
Cybermobbings sensibilisiert. Als Fazit des gelungenen Abends gab Frau
Schattenfroh abschließend allen Anwesenden einen wichtigen Satz mit auf
den
Weg, der im Alltag der Eltern und Kinder wieder mehr Beachtung finden
sollte:
„Den verschwommen Rand um das Smartphone nennt man übrigens Leben.“
Hier stehen die
verschiedenen, angesprochenen Dokumente zum Download zur Verfügung:
Diese Botschaft erhielten 78 Neuntklässler von ehemaligen
Drogenabhängigen auf dem Suchtpräventionstag der
Johannes-Gigas-Sekundarschule in Lügde.
Um die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken zu bewegen und sie vor
einem zu arglosen Umgang mit Rauschmitteln zu schützen, veranstaltete
die Johannes-Gigas-Schule über die unterrichtliche Behandlung des
Themas Drogensucht hinaus für die 9. Klassen am 28.01.2020 in der Aula
einen Suchtpräventionstag. Um Anschaulichkeit bemüht, konnten
Biologielehrerin Ute Schaper und Beratungslehrer Karsten Frewert den
Leiter der Annenhofklinik mit drei Patienten und
Kriminal-hauptkommissar Lukowski aus Detmold als Referenten gewinnen.
Zunächst führte Tim Lukowski vom Kommissariat Prävention und
Opferschutz der Polizei des Kreises Lippe den Jugendlichen die
rechtliche Seite des Themas, die Gefahren und Nebeneffekte
(Beschaffungskriminalität) interessant vor Augen.
Dann berichtete Rüdiger Zimmermann, Leiter der Annenhofklinik
(Therapiezentrum für Abhängigkeitserkrankungen) aus Steinheim
eindrucksvoll, wie der Weg in die Drogenabhängigkeit oft aussieht, wie
hart der Entzug und das Loskommen von Drogen sind und wie z. B.
der Annenhof Patienten durch Therapie, Gemeinschaft, Sport und Arbeit
auf dem Weg in ein drogenfreies Leben unterstützt. Begleitet wurde Herr
Zimmermann von drei Patienten, die den Schülern beeindruckend offen und
mutig über ihre unterschiedlichen Schicksale und Drogenkarrieren
berichteten. Hierbei schilderten sie knallhart, wie schnell es vom
Ausprobieren zur Abhängigkeit, zu Kontrollverlust und Absturz kommt und
wie hart der Weg in ein „cleanes Leben“ ist. Dann beantworteten sie die
vielfältigen Fragen der Jugendlichen. Abschließend gaben sie den
Teenagern klare Botschaften mit: „Seid vorsichtig!Denkt nach!Fangt gar
nicht erst an! Die beste Droge ist das Leben!“
Eine gelungene Veranstaltung, die auch zukünftig stattfinden soll.
(Karsten Frewert)
Sozialtraining
Klasse 5c
Am 29. und 31. Januar 2018 fand das für alle 5. Klassen vorgesehene
Sozialtraining „Hin zum gesunden Klassenklima“ der Klasse 5c statt.
Jedes Kind bringt seine vielschichtige Individualität, seine
Eigenwilligkeit mit in die neu gegründete Klasse: Seinen bisherigen
Werdegang, seine Fröhlichkeiten, seinen Mut, seine Kreativität, seine
Ängste, seine Belastungen.
Wie kann es da gelingen, dass alle Kinder respektvoll und fair
miteinander kommunizieren, dass jedes Kind mit seiner eigenen
Biographie sich in der neuen Klasse von allen angenommen fühlen darf,
selbst jeden Klassenkameraden nicht bewertend als 'besser' oder
'schlechter', sondern als 'anders' wahrnimmt? Wie kann es gelingen,
dass jedes Mitglied der Klasse im Konflikt seinen eigenen Anteil aus
einer größeren Distanz heraus zu bewerten lernt? Doch nur so wird jeder
Mensch, ob groß oder klein, kompromissbereiter und toleranter. Nur so
bleiben nach einem Konflikt weder Groll, Missverständnis noch
Spannungen zurück.
Mittels unterschiedlicher Methoden (siehe Fotos) machten die
SchülerInnen innerhalb dieses 10 stündigen Sozialtrainings viele
Erfahrungen:
Ohne gemeinsame Absprachen funktioniert im Klassenverband gar
nichts.
Dazu gehören Regeln, die von den einzelnen Schülern innerhalb des
Klassensystems demokratisch entschieden wurden: Halten alle diese
Regeln ein, geht es jedem gut.
Gewalt jedweder Form - ob mit der Sprache oder mit dem Körper –
tut einfach weh, verletzt, beleidigt, erniedrigt, macht Angst, macht
mutlos, grenzt aus, macht krank.
Vertrauen innerhalb der Klasse ist das Zauberwort: Wer sich
innerhalb seiner Klasse wohlfühlt, traut sich, ehrlich seine Gefühle zu
benennen, ohne Angst zu haben, belächelt oder ausgelacht zu werden.
Vertrauen stärkt jeden einzelnen und damit auch die ganze Klasse.
Am Ende des Trainings war allen klar:
Nur wenn ich ganz persönlich jeden anderen ernst nehme, ihn
gleichberechtigt behandle, darf ich selber diese Form der Wertschätzung
auch erwarten. Allen SchülerInnen war ganz klar: Jeder möchte ernst
genommen werden. Jeder einzelne sehnt sich nach Gleichberechtigung,
nach Mitgefühl.
Und nur so gelingt echte Klassengemeinschaft.
Danke, liebe 5c, für diese wunderbaren, spannenden Stunden.