„Ich will nicht, dass Sie nach diesem Kurs mehr wissen,
sondern dass Sie mehr können!“
Mit dieser klaren Zielsetzung begrüßte Jens Hollmann die
Lehrkräfte der Johannes-Gigas-Schule, die bei ihm einen eintägigen
Erste-Hilfe-Kurs absolvieren wollten. Gemeinsam mit seinem Kollegen Andreas
Skalecki vom Ausbildungszentrum Lippe-Höxter der Johanniter gelang es ihm mühelos,
die Lehrkräfte für das Thema Notfallhilfe zu sensibilisieren und so manches
Halb- oder Garnichtwissen in erfolgreiches Handeln umzuwandeln. Er räumte auf
mit in grauer Vorzeit erworbener Kenntnis über die stabile Seitenlage, deren
komplizierter Dramaturgie noch so manchem Teilnehmer im Kopf herumschwirrte
oder mit der angeblich so schwierigen Herz-Lungen-Wiederbelebung. Immer wieder
wurden die Teilnehmer selbst zu von Hollmann instruierten „Notfällen“, um die Beobachter
zum richtigen Eingreifen zu bewegen. Er forderte sie auf, nicht gleich hektisch
zu agieren, sondern sich zuerst einmal einen Überblick über das zu verschaffen,
was geschehen sein könnte. „Werfen Sie zuerst Ihren Rechner an und überlegen Sie
einen kleinen Moment. Dies ist gut investierte Zeit“, riet er ihnen. Und:
„Holen Sie sich Hilfe und deligieren Sie die notwendigen Aufgaben, denn auch
ein Schüler kann die 112 anrufen!“ So könne man sich selbst besser um den
Verletzten kümmern, beispielsweise auch erkennen, ob dieser ohnmächtig werde,
denn es „nützt nichts, zuerst die Wunde
zu verbinden, wenn der Kreislauf zusammenbricht.“
Hollmann gelang es durch seine kompetent- souveräne Art, den Lehrern auch noch die
Angst vor dem Defibrillator zu nehmen, der sich selbst erklärt und genaue
Anweisungen über das weitere Vorgehen gibt.
Fazit dieses Tages: eine ganz besonders sinnvolle Fortbildung, auch wenn alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer die erworbenen Kenntnisse am liebsten niemals
anwenden möchten.

